Sieben Übungen zur Selbstfürsorge, die du in der Weihnachtszeit oder an anderen Feiertagen für dich selbst oder mit deiner Familie machen kannst.
Natürlich gibt es unterschiedliche Kulturen, Menschen und Feste. Die sieben Übungen können das ganze Jahr über zu den verschiedensten Anlässen praktiziert werden.
Ich habe sie bei Plum Village gefunden und für dich übersetzt. Es sind wunderbare und praktische Möglichkeiten, gut für dich zu sorgen.
1. Finde einen geheimen Achtsamkeitswecker
Die Herausforderung der Achtsamkeit besteht darin, sich daran zu erinnern, im Alltag achtsam zu sein. Deshalb kann es hilfreich sein, einen kleinen Achtsamkeitswecker für den Alltag zu finden, der dich daran erinnert, zu dir selbst zurückzukehren.
Ein Achtsamkeitswecker kann vieles sein: der Ton deines Smartphones, ein bestimmtes Wort oder eine Werbeunterbrechung im Fernsehen. Bevor du einen Anruf annimmst oder wenn du mit dem Auto an einer roten Ampel stehst.
Jedes Mal, wenn du diesen Wecker hörst oder siehst, stoppst du, was du gerade tust, und verbindest dich mit deinem Körper, deinem Atem und dem gegenwärtigen Moment. Danach machst du weiter wie vorher. Nutze diese Gelegenheit, um innezuhalten und dich mit dir selbst zu verbinden.
2. Iss achtsam (so gut es geht!)
Achtsam essen bedeutet, die Empfindungen im Mund beim Kauen wahrzunehmen und jeden Bissen bewusst zu geniessen. Versuche auch, den Drang zu bemerken, den nächsten Bissen vorzubereiten, bevor der letzte gegessen ist, und vielleicht den Moment zu nutzen, um innezuhalten.
Weisst du auch, woher das Essen kommt, das du gerade auf dem Teller hast, und welchen Weg es zurückgelegt hat, um bei dir zu sein? Das gibt oft einen ganz anderen Blick auf das Essen und auf das, was wir zu uns nehmen.
Achtsames Essen fällt oft leichter, wenn man mit anderen zusammen ist. Während der Feiertage kann es jedoch eine Herausforderung sein. Aber es lohnt sich!
3. Das Gute in Menschen erkennen
Versuche, die positiven Eigenschaften bei anderen wahrzunehmen und auch auszudrücken, mitzuteilen. Dabei geht es nicht um Schmeichelei, sondern um die ehrliche Anerkennung der Stärken anderer. Dies kann auch eine innere Übung sein, besonders bei Menschen, mit denen wir Schwierigkeiten haben.
In Plum Village nennt man das „Blumen giessen“ und ich finde, das drückt sehr gut aus, worum es geht: Jemanden zum Wachsen zu bringen.
4. Lass deine Ansichten los
„Ansichten loszulassen“ ist eine sehr tiefgreifende Praxis. Vielleicht kannst du während der Feiertage damit beginnen, deine eigenen Ansichten ein wenig loszulassen?
Das könnte bedeuten
- Auf deine Gedanken und Gefühle zu achten, die mit diesen Ansichten verbunden sind.
- Aufmerksam werden, wenn du versuchst, andere von deiner Meinung zu überzeugen, und dies bewusst loslassen.
- Neugierig sein, warum andere eine andere Meinung haben, anstatt sie zu verurteilen.
5. Geh und finde einen Baum
Die Umgebung, in der du dich befindest, beeinflusst, wie leicht es dir fällt, achtsam zu sein. Wenn du in einem hektischen Haus oder an einem stressigen Arbeitsplatz bist, mache eine Pause und gehe in die Natur. Ein Baum kann zum Beispiel ein ruhiger Begleiter sein, der dir hilft, dich zu erden. Nutze diesen Moment, um ganz bei dir zu sein und gehe ruhig und langsam.
„Wenn wir gehen, widmen wir unsere Aufmerksamkeit zu hundert Prozent dem Gehen.“ Thich Nhat Hanh
6. Kümmere dich um dein inneres Kind
Das „innere Kind“ steht für die Erfahrungen und Erlebnisse, die wir in unserer Kindheit gemacht haben. Viele von uns haben ein inneres Kind, das leidet. Das können Worte oder Taten anderer Menschen während der Feiertage auslösen.
Nimm dir die Zeit, deinem inneren Kind mit Mitgefühl zu begegnen. Atme ruhig und sprich mit deinem inneren Kind, um es zu beruhigen.
7. Den zweiten Pfeil erkennen
Buddha sprach von einem zweiten Pfeil: Wenn wir von einem Pfeil getroffen werden und kurz darauf an derselben Stelle von einem zweiten Pfeil, wird der Schmerz noch stärker.
Der erste Pfeil steht für die schmerzhafte Erfahrung, der zweite für die zusätzliche seelische Belastung, die wir uns selbst zufügen, zum Beispiel durch Selbstkritik oder Schuldzuweisungen.
Wenn du einen „zweiten Pfeil“ bemerkst, halte ihn mit freundlicher Aufmerksamkeit. Atme ein und aus und beobachte, wie er sich löst.
Über Mitgefühl in der Weihnachtszeit – Eine Zwischenhalt-Folge
Im Zwischenhalt-Podcast habe ich auch schon über Mitgefühl gesprochen und wie man es gerade in der Weihnachtszeit kultivieren kann. Viel Freude mit dieser Folge.