Ich würde dir ja gerne erzählen, wie ich in meinen zwei Wochen Ferien so richtig abschalten und mich dem „Nichtstun“ hingeben konnte. Zwei Wochen in der Hängematte oder im Liegestuhl, bei Regenwetter auf dem Sofa. Meinen Gedanken freien Lauf lassen, geniessen und einfach meinen Impulsen folgen. Oder im besten Fall: gar keinem.
Ganz so war es dann aber nicht.
Es gab zwar hin und wieder eine Pause, aber ich war auch viel mit meinen Kindern unterwegs, habe mich um meine Wohnung gekümmert, an Veranstaltungen teilgenommen und zwischendurch auch ein wenig gearbeitet.
Das richtige „Nichtstun“ kam nicht oft vor. Und wenn ich mich so umhöre, scheint es vielen ähnlich zu gehen. Wir tun uns schwer damit, einfach mal nichts zu tun. Wir bekommen ein schlechtes Gewissen oder haben das Gefühl, etwas zu verpassen. Vielleicht, weil wir unseren Wert oft mit Leistung verknüpfen. Oder weil uns Pausen mit Gedanken und Gefühlen konfrontieren, die wir lieber vermeiden.
Kennst du das auch?
Was ich in meinen Ferien auch gemacht habe: Gelesen. Zum Beispiel eine Reportage in der ZEIT mit dem Titel „Die Weisheit der Pause“. Darin geht es um die Bedeutung von Pausen für unser Leben, unsere Gesundheit und sogar für gesellschaftliche Entwicklungen. Der Autor beschreibt eindrücklich, wie sehr wir uns heute nach Pausen sehnen und zugleich verlernt haben, sie wirklich zuzulassen.
Drei Gedanken, die mir dabei hängen geblieben sind:
> Pausen sind kein Stillstand, sondern aktives Innehalten.
Sie ermöglichen uns, bewusst wahrzunehmen, was gerade ist – und schaffen Raum für neue Perspektiven, Klarheit und Kreativität. Und manchmal können sie sogar die Welt verändern. Wie erkläre ich dir in den Kommentaren.
> Wir haben das natürliche Pausen-Ritual verloren.
In unserer Kultur sind Ruhe und Nichtstun oft verdächtig geworden – als Zeitverschwendung oder Schwäche. Doch Menschen sind keine Maschinen. Wir brauchen Rhythmus: Aktivität – Pause – Aktivität.
> Wirkliche Pausen lassen sich nicht optimieren.
Es geht nicht darum, effizient zu entspannen oder „besser“ zu regenerieren. Echte Pausen haben keinen Zweck ausser dem einen: einfach zu sein.
Diese Reportage hat auch mich wieder einmal daran erinnert, wie wichtig richtige Pausen sind – nicht nur für ein gutes Leben, sondern auch für ein gutes Miteinander.
WENIGER STRESS – MEHR SEIN