In einer Zeit, in der wir täglich von einer Informationsflut überrollt werden, kann es leicht passieren, dass wir uns darin verlieren und uns selbst nicht mehr spüren. Wir sind alle ständig Sinneseindrücken ausgesetzt, die unser Denken und Fühlen beeinflussen. Und obwohl Entspannungsferien wie Wellness-Retreats im Schwarzwald oder auf einer griechischen Insel verlockend klingen, beginnt Selbstfürsorge aus meiner Sicht weit vor solchen Momenten.

Die Dinge so sehen, wie sie sind
Ein Weg, um der Spirale aus Selbstverurteilung und mangelnder Selbstfürsorge zu entkommen, ist Akzeptanz. Zu erkennen, dass wir unsere Bedürfnisse oft ignorieren. Diesen Gedanken und Gefühlen ins Auge zu blicken, erfordert viel Mut und Achtsamkeit – sowohl uns selbst als auch anderen gegenüber.

Selbstfürsorge bedeutet nicht, nur für sich selbst zu sorgen
Doch was bedeutet Selbstfürsorge wirklich? Es geht dabei nicht nur darum, für sich selbst zu sorgen. Es geht vielmehr darum, Fürsorge und Mitgefühl für alle zu zeigen, die mit uns leben und interagieren. Gemeinschaft und ein achtsames Miteinander sind in diesen unsicheren Zeiten ein Anker, der uns Halt bietet. So kann man auch mit anderen darüber sprechen. Es gibt Menschen, die ähnliche Gefühle und Gedanken haben, und es ist beruhigend zu wissen, dass man damit nicht allein ist.

Kleine Praktiken für mehr Selbstfürsorge
Inmitten dieser turbulenten Zeit kannst du deine Selbstfürsorge durch kleine Praktiken stärken: Nimm dir einen Moment, um deinen Umgang mit dem Smartphone zu reflektieren. Warum nimmst du es jetzt in die Hand und was machst du damit? Beobachte dich in Gesprächen. Frage dich, ob du wirklich ausdrückst, was du fühlst oder ob es dein Gegenüber verletzen könnte. Oder, wenn du isst, frage dich, ob du wirklich weisst, was du da zu dir nimmst. Und wenn du das nächste Mal entspannst und einen Film oder eine Serie schaust, überlege, ob das, was du siehst, in diesem Moment wirklich gut für dich ist.

Die Zen Meditation, das Sitzen in Stille, kann eine Tür zu dieser tieferen Selbstwahrnehmung öffnen. Mit regelmässiger Praxis kann sie dir helfen, bewusster durch den Alltag zu gehen und Momente der Reflexion zu finden. Du spürst, wie es dir geht, was du fühlst und kannst so zu dir zurückfinden.

Wir sind nicht allein
Letztlich sind wir nicht allein auf der Erde. Wir sind alle miteinander verbunden, in einem Netz des Lebens. Indem wir für uns und andere sorgen, tragen wir zum Wohlbefinden der gesamten Gemeinschaft bei. Denn wenn es der Gemeinschaft gut geht, geht es auch uns gut.

Über Selbstfürsorge in wilden Zeiten habe ich auch in meinem Podcast „Zwischenhalt“ gesprochen.

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